LEGO Master Christoph Helfenbein im Interview

Nach seinem Auftritt bei RTL hat Christoph Helfenbein, Teilnehmer und Gewinner der ersten deutschen Ausgabe von LEGO Master, dem Blog „Hobbyblogging.de“ im Interview ein paar Fragen beantwortet und spannende Einblicke in die TV-Produktion gegeben.

Interview

Hallo Christoph, ich und viele andere haben dich auf RTL gesehen, als du bei einem Wettbewerb teilgenommen hast. Dafür erst einmal Glückwunsch für den verdienten Sieg. Das klingt alles super spannend, wie hast du die Zeit empfunden?

Vielen Dank für den Glückwunsch zum Sieg!
Es war nicht leicht den Titel zu holen. Ich freue mich sehr, dass ich mich gemeinsam mit meinem Teampartner Marc letztlich gegen die starke und sympathische Konkurrenz durchsetzen konnte und wir dadurch unserer Teilnahme an der Show auch noch die Krone aufsetzen konnten.

Die anderthalb Wochen im Sommer in Köln, in denen unsere Folge der Show „LEGO Master“ an insgesamt acht Drehtagen aufgezeichnet worden ist, werden mir immer positiv in Erinnerung bleiben. Es war definitiv das absolute Highlight des Jahres 2018 für mich.

Es war spannend mal an einer TV-Produktion als Kandidat teilzunehmen und hautnah mitzuerleben wie viele Menschen daran beteiligt sind, um solch eine Sendung auf die Beine zu stellen. Es ist beeindruckend welcher Aufwand dort für die Produktion einer 45-minütigen Fernsehshow betrieben wird. Davon bekommt der Fernsehzuschauer ja gar nichts mit.

Ich bin dankbar, dass ich so viele tolle Menschen während der gesamten Produktion kennengelernt habe und auch neue Freundschaften knüpfen konnte.

Christoph Helfenbein
Glücklicher Gewinner von LEGO Master 2018

Was hat dir an diesem Format und der Erfahrung besonders gefallen? Ich denke du hast eine Menge erlebt.

Das beste an der Show „LEGO Master“ war für mich, dass das Bauen mit LEGO Steinen – eine Leidenschaft, der ich seit nunmehr 9 Jahren nachgehe – im Vordergrund stand. Es ging nicht darum jemanden vorzuführen, es ging nicht um irgendwelche Schicksalsgeschichten und es gab auch keinen Kinderbonus. Es ging schlichtweg darum, sich mit anderen talentierten LEGO Baumeistern – egal welchen Geschlechts und Alters – in spannenden und teilweise sehr anspruchsvollen Bauherausforderungen unter Zeitdruck zu messen. Das war einfach schön!

Es freut mich sehr, dass ich mich mit dem was ich auch in meiner Freizeit gerne mache,mal einer größeren Öffentlichkeit präsentieren konnte und hoffe, durch meine Teilnahme an der Show, vielleicht den ein oder anderen für das kreative Bauen mit LEGO Steinen begeistert zu haben.

Ich habe bereits Rückmeldungen von zwei Müttern erhalten, die nach der Sendung mit ihren Kindern die Modelle aus der Show nachgebaut haben oder auch schon während der Show die LEGO Kiste hervorgeholt und mitgebaut haben. Das ist toll und wenn die Show dies bewirken kann, dann hat sich die Teilnahme für mich schon gelohnt.

Wenn man dich nun fragen würde, was dir besonders in Erinnerung geblieben ist, was wäre es?

Puh, da gibt es vieles und es ist schwer dort eine einzige Sache zu benennen.
Spontan fällt mir unsere Maskenbildnerin ein, die nach dem Außendreh des Finales im Schloss Drachenburg zu mir sagte, dass es so schön war mich dabei zu beobachten wie ich mich nach der Verkündung des Siegerteams so emotional und ehrlich gefreut habe. In dem Moment der Verkündung fiel wirklich eine große Anspannung von mir ab. Der Titelgewinn bedeutet mir persönlich sehr viel und dieser Zeitpunkt ist mir besonders in Erinnerung geblieben.

Außerdem erinnere ich mich noch an die Beurteilung von unserer Jurorin Juliane, als sie nach der Präsentation unserer drei Königsgaben sagte, dass wir sie überrascht, beeindruckt und mehrfach zum Lachen gebracht haben – also genau das was die drei Gaben laut Aufgabenstellung bewirken sollten. Diese Aussage von ihr war für mich die Bestätigung, dass wir mit unseren Modellen alles richtig gemacht haben. Darüber habe ich mich riesig gefreut und das ist mir ebenfalls stark in Erinnerung geblieben.

Gibt es auch etwas, das dir nicht gefallen hat? Wenn ja, warum?

Wenn ich etwas benennen muss, dass mir nicht so gut gefallen hat, dann sind es die zahlreichen Interviews. Jeden Tag nach den Dreharbeiten im Studio nochmal ca.10 bis 15 Minuten Fragen beantworten. Klar braucht man diese Statements, um die Show aufzulockern, aber nach dem siebten Tag Interviews und oft auch wiederkehrenden Fragen möchte man dann doch lieber direkt ins Hotel um mal abzuschalten, denn die Drehtage – so schön sie auch sind – sind schon sehr anstrengend und kräftezehrend. Aber das gehört halt auch mit dazu.

Ich frage mich immer, ob alles tatsächlich so abläuft wie man es im TV sieht. Vieles wird oft gestellt –zumindest hat man so den Eindruck. War das bei dir auch so? Hast du den gleichen Eindruck?

Es wird nicht so viel gestellt wie man es als Zuschauer immer denkt (zumindest nicht bei LEGO Master). Klar mussten manche Einstellungen mehrfach gedreht werden(z. B. das Einlaufen ins Studio). Allein schon deswegen, um mit wenigen Kameras mehrere Perspektiven abdecken zu können. Diese wunderschöne Treppe, die man in der Sendung sieht, ist auch nicht wirklich der Eingang ins Studio (diese Einstellungen – sogenannte „Gänge“ – wurden am letzten Drehtag im Kunstmuseum Bonn gedreht).

Unsere Modelle waren auch schon vor Ablauf der Zeit in den Kisten verpackt, aber es wird in der finalen Sendung so geschnitten als ob alles in letzter Sekunde passiert. Sowas gehört einfach dazu, um Spannung für den Zuschauer zu erzeugen. Das ist völlig in Ordnung.

Beim Bauen an sich war es aber oft richtig hektisch, da wurde bis zur letzten Sekunde noch gebaut und am Feinschliff der Modelle gearbeitet. Natürlich wurde die zweite Challenge – im Gegensatz zur ersten Aufgabe – nicht am Stück aufgezeichnet. Wir haben maximal drei Stunden am Stück ohne Pause gebaut(allein schon wegen des Jugendschutzes war nicht mehr pro Aufzeichnungstag möglich). Aber drei Stunden lang Vollgas zu geben und nonstop unter Zeitdruck LEGO zu bauen ist schon extrem anstrengend. Da braucht man auch mal eine Unterbrechung. Der Countdown wurde dann natürlich gestoppt und wir durften in den Pausen auch nicht weiter bauen und hatten keinen Zugriff auf unsere Modelle und die LEGO Bausteine. Somit sind es tatsächlich in Summe wirklich 10 Stunden reine Bauzeit gewesen, die wir für die Bewältigung der zweiten Aufgabe zur Verfügung hatten.

Verstehe. Würdest du wieder an einer Show teilnehmen? Unabhängig vom Format und dem Sender.

Durch meine Teilnahme als Kandidat an der Show „LEGO Master“ bin ich schon auf den Geschmack gekommen.

Ich möchte die Frage aber so pauschal nicht bejahen, es kommt für mich immer noch auf das Format an. Ich kann mir grundsätzlich auch eine Teilnahme an TV-Sendungen vorstellen, die nichts mit LEGO zu tun haben, weil ich mich für viele Dinge begeistern kann und auch für Herausforderungen jeglicher Art offen bin. So fände ich beispielsweise auch eine Teilnahme als Kandidat im Dschungelcamp spannend.

Aber das entscheide ich, falls sich mir nochmal eine Möglichkeit dazu bietet, von Fall zu Fall. Es macht Spaß vor der Kamera an einer TV-Produktion mitzuwirken, aber ich bin nicht der Typ, der auf Biegen und Brechen an jeder TV-Show teilnehmen muss.

Welche Erfahrung nimmst du für dich persönlich mit?

Es gab vor allem in der LEGO Szene starke Vorbehalte gegenüber dieses neuen TV-Formates, bedingt durch viel Trash, der im Privatfernsehen läuft.

Aber man sollte sich immer zuerst informieren und dann ein eigenes Urteil bilden. Dies habe ich getan und meine Erfahrungen vom Casting an waren durchweg positiv und ich finde, dass RTL mit „LEGO Master“ ein Format im Programm hat, das unterhaltsam und für die ganze Familie geeignet ist.

Ich nehme als Erfahrung mit, dass es wichtig ist offen und aufgeschlossen zu sein, vorbehaltslos an Dinge heranzugehen und sich auch mal Herausforderungen zu stellen, ganz egal was andere darüber sagen oder denken.

Interessant. Du hast im Team verschiedene Dinge gebaut. Was davon ist von dir? Oder habt ihr gleichermaßen an den Modellen gebaut?

Als Einzelkämpfer hat man keine Chance bei LEGO Master, den Titel holt man nur als eingespieltes Team. Ich schätze mich glücklich einen so talentierten Baumeister wie Marc als meinen Teampartner gehabt zu haben. Eine seiner Stärken ist es, spontan zu einem beliebigen Thema immer kreative, verrückte und gute Ideen zu finden, daher nenne ich ihn auch immer liebevoll den Kreativ-Direktor unseres Zweierteams. Wir sind beide äußerst ehrgeizig und wenn wir uns ein Ziel gesetzt haben, dann erreichen wir das auch durch akribische Vorbereitung, Durchhaltevermögen und Talent.

Schon beim Casting haben wir uns perfekt ergänzt und so war es auch in der Show. Wir haben natürlich unsere Aufgaben gut verteilt und jeder von uns wusste genau was er zu tun hat, um die Bauwerke wie geplant in der vorgegebenen und knapp bemessenen Zeit fertigstellen zu können. Das hat auch in der Show perfekt funktioniert.

So habe ich zum Beispiel beim Essen (Challenge 1) das Lamm-Karree vergrößert und am Saucenspiegel gearbeitet, während Marc sich um das Dessert gekümmert hat. Und bei der zweiten Challenge habe ich mich der motorisierten Gabe gewidmet (die viel Bauzeit beansprucht hat), während Marc an den anderen beiden Gaben gebaut hat. Dennoch haben wir uns selbstverständlich auch während des Bauens ausgetauscht, gegenseitig geholfen, inspiriert und unterstützt. Es sind auch Ideen von uns beiden in die einzelnen Modelle eingeflossen.

Daher beruht das Endergebnis auf einer perfekten Teamleistung und es ist nicht möglich – und es wäre auch nicht gerecht – zu sagen, dass ein bestimmtes Modell nur der eine oder andere von uns gebaut hat. Nur als Team konnten wir in die Liga der LEGO Master einziehen.

Welches der gebauten Modelle findest du persönlich am besten? Auf welches bist du besonders stolz?

Ich finde alles was wir gebaut haben großartig, sodass es schwierig ist da einen Favoriten zu benennen.

Stolz bin ich aber besonders darauf, dass der voll motorisierte Reichsapfel mit eingebauter Kaffeemaschine wie geplant funktioniert und im Finale echten LEGO Steinchen-Kaffee zubereitet hat. ?

Es war nicht leicht die Technik umzusetzen, da auch manche der benötigten LEGO Teile im Studio nicht vorhanden waren und die Technik beim Transport ins Schloss gelitten hat, sodass es bis zum Ende fraglich war, ob es überhaupt so wie geplant funktioniert. Daher bin ich echt erleichtert, dass die Finalpräsentation reibungslos über die Bühne ging und die Jury begeistert hat.

Dass soviel „Kaffee“ neben die Tasse fällt war übrigens nicht geplant. Aber es war gut, um unsere dritte Gabe – den lustigen Flamingo-Tischkehrbesen – in Aktion zu präsentieren.

Wie bist du zu dieser Idee gekommen? Gab es Vorgaben oder hast du dir das selbst ausgedacht?

Die Aufgabenstellungen waren nicht so eng gefasst und ließen viele Freiheiten für die kreative Umsetzung, da gab es nur wenige Vorgaben. Bei der finalen Herausforderung war nur vorgegeben, dass es drei Gaben für einen König sein mussten (eine beeindruckende, eine belustigende und eine überraschende), und eine dieser Gaben mit technischer Funktion ausgestattet sein sollte. Dann wurde noch ein Raum im Schloss, in dem die Präsentation der Gaben stattfinden sollte, zugelost (Arbeitszimmer, Schlafgemach oder Speisesaal). Wir hatten mit dem Speisesaal echt Glück, denn dieser Raum bot hervorragende Möglichkeiten für die Inszenierung unserer drei Königsgaben, die auch zum Zimmer passen sollten.

Die meisten Ideen kamen von Marc, weil es – wie bereits erwähnt – eine seiner Stärken ist, spontan gute Ideen zu kreieren, ganz egal zu welchem Thema. Das war sehr viel wert, da man in der Show keine Zeit hat sich erst stundenlang eine Idee einfallen zu lassen. Dank meines Teampartners Marc haben wir für die Ideenfindung kaum Zeit vergeudet. Er hat auch die Ideen für die drei Königsgaben beigesteuert und ist somit verdienter Weise der Kreativ-Direktor in unserem Team.

Was kannst du noch über die anderen Modelle erzählen? Gibt es Besonderheiten an den Modellen oder besondere Momente während dem Bau?

Das Besondere an unseren drei Gaben war, dass wir mehrere Gaben mit einer Funktion gebaut haben (zum einen der fernsteuerbare Reichsapfel mit eingebauter Kaffeemaschine und zum anderen der Tischkehrbesen mit manueller Funktion). Der Reichsapfel verband auch alle drei der geforderten Eigenschaften – er war beeindruckend und verbarg eine humorvolle Überraschung (wer vermutet schon eine Kaffeemaschine in einem prunkvollen Reichsapfel?).

Für mich gab es beim Bau des Reichsapfels allerdings einen besonderen Schreckmoment:
Die Scharniere der Tür waren zu schwergängig und mussten nachträglich ausgetauscht werden. Das war kompliziert und hat mich kurzzeitig aus dem Konzept gebracht und für Zoff mit meinen Teampartner gesorgt. Aber wir haben uns dann schnell wieder gefangen und alles gut zu Ende gebracht.

Ich habe mich so sehr auf den Bau unserer Modelle fokussiert, dass ich von den Modellen der anderen Teams nicht so viel mitbekommen habe. Die beiden Österreicher hatten eine wunderschöne funktionstüchtige Spieluhr gebaut und Oscar und Valentin haben sich mit der Wunschbox, dem Aquarium und dem Kopf mit herausstreckbarer Zunge ebenfalls drei großartige Gaben für den König ausgedacht. Ich finde die kindliche Phantasie bewundernswert und wünschte, ich hätte in meinen jungen Jahren schon so gut gebaut wie die beiden Kinder. Sie waren für uns die härteste Konkurrenz und hätten den Titel ebenfalls verdient.

Ich frage mich ja immer, wie man auf die Ideen kommt. Ich habe einmal im Netz ein Bild von New York aus Lego gesehen. Es gibt ja wirklich verrückte Dinge. Ich denke es gehört sehr viel Kreativität dazu. Woher nimmst du diese Kreativität?

Es gibt wirklich sehr verrückte und beeindruckende Dinge aus LEGO, eigentlich gibt es nichts was es nicht gibt. Das ist das Faszinierende daran!

Kinder sind äußerst kreativ und ich habe das Gefühl, dass diese Kreativität mitwachsendem Alter ein Stück weit verloren geht – bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Wahrscheinlich habe ich mir einfach mehr von dieser kindlichen Kreativität erhalten, denn erlernbar ist Kreativität meines Erachtens nach nicht.

Natürlich kann man einfach viel mit LEGO Steinen bauen, experimentieren und sich von den Modellen anderer Baumeister inspirieren lassen. Das mache ich ja auch so, um Ideen zu entwickeln. Ich nutze auch Filme und Videospiele als Inspirationsquellen und laufe mit offenen Augen durch die Welt und überlege dabei immer, was ich wie aus LEGO nachbauen könnte.

Wenn dir nun jemand auf der Straße begegnen würde und dich fragt, was das größte oder spektakulärste Modell ist, das du je gebaut hast,welches wäre es?

Es muss nicht immer groß und spektakulär sein. Gerade kleinere Modelle sind oft unglaublich beeindruckend durch den kreativen Einsatz von Bausteinen oder interessante Bautechniken.

Ich würde aber – wenn ich eine Antwort geben müsste – wohl das Modell des Infinity-Handschuhs von Thanos aus dem Marvel-Film „Avengers – Infinity War“ benennen. Das Besondere daran war nicht nur die Größe und goldene Farbe, sondern auch die filigrane Bauweise. Da es keine so große Auswahl an goldfarbenen LEGO Steinen gibt, musste ich sehr kreativ werden, um dieses Modell so wie gewünscht zu realisieren. Das war eine große Herausforderung und sowohl die Planung, als auch der Bau, haben wahnsinnig viel Spaß gemacht. Dieses Modell hatte ich auch im Frühjahr 2018 für einige Wochen im Ufa-Palast Stuttgart ausgestellt (Hobbyblogging berichtete).

Wie lange hat das gedauert?

Dieses spezielle Modell entstand binnen einer Woche. An anderen Modellen plane und baue ich durchaus auch mehrere Wochen oder Monate. Es ist auch ein stetiger Prozess indem die vorhandenen Modelle immer wieder umgebaut und optimiert werden – eigentlich wird man nie wirklich fertig.

In Anbetracht der Zeit, die man zum Bauen investiert, ist das für dich eine Erholung vom Alltag? Nutzt du diese Stunden, um auf andere Gedanken zu kommen?

LEGO Bauen hat durchaus auch etwas Meditatives und Entspannendes (insbesondere wenn man ein großes offizielles LEGO Set nach Anleitung baut). Ich nutze diese Zeit tatsächlich auch zum Abschalten und zur Ablenkung, um auf andere Gedanken zukommen.

Wenn es für dich ein Hobbyist und eventuell auch Entspannung macht das ja sehr viel Spaß. Doch wenn du etwas fertiggestellt hast, auch die Modelle der Sendung, was passiert damit?

Die Modelle aus der Sendung wurden leider wieder zerlegt, da ja nach unserem Aufzeichnungsblock noch zwei weitere Folgen produziert worden sind, bei denen die Steine wieder benötigt wurden. Das heißt es gibt die Modelle, die man in der Show sieht, leider nicht mehr. Aber ich habe mir fest vorgenommen, die Modelle aus der Show mit meinem eigenen Bestand an LEGO Steinen nachzubauen.

Alle LEGO Steine aus der Sendung wurden nach Produktionsende auf einen riesigen Haufen geschüttet (sieht man in der Show) und bunt gemischt in Umzugskartons verpackt. Ich und mein Teampartner hatten die Ehre für den RTL-Spendenmarathon 2018 aus diesem bunten Haufen ein kleines Modell für den guten Zweck zu bauen. Dieses Modell und die ganzen LEGO Steine kommen jetzt den RTL-Kinderhäusern zu Gute, das finde ich toll!

Meine Modelle stelle ich bei mir in der Wohnung aus oder präsentiere sie auf LEGO Ausstellungen. Früher oder später werden die meisten Modelle dann aber doch wieder zerlegt, um aus den Steinen etwas Neues zu erschaffen. Außerdem habe ich nicht genügend Platz, um zeitgleich hunderte von LEGO Modellen in meine Wohnung zu stellen. Bevor ich eine Eigenkreation zerlege mache ich aber natürlich Bilder davon. Oft existiert auch eine digitale Version des jeweiligen Modells, da ich meine Bauten gerne vorab am PC plane.

Als Kind hat man immer in seiner Kiste voll Lego gegraben und sich etwas lustiges zusammen gebaut. War das bei dir auch so? Oder bist du schon immer anders an die Sache herangegangen?

Früher als Kind war es bei mir genauso wie du es beschreibst: Einfach die LEGO Kiste auf dem Boden ausschütten und drauf los bauen (das mache ich heute immer noch gerne).

Mittlerweile habe ich die meisten LEGO Elemente sortiert, damit ich schneller das für ein Projekt benötigte Baumaterial finde. Ab einer gewissen Menge an LEGO Steinen kommt man um ein gutes Sortiersystem leider nicht mehr herum.

Das Sortieren von LEGO Steinen gehört zu den weniger schönen Seiten des LEGO Hobbies.
Ein herzliches Dankeschön möchte ich an dieser Stelle auch an die studentischen Hilfskräfte richten, die für die LEGO Master Show 1 Millionen LEGO Steine sortiert und auch unser Chaos nach der Aufzeichnung wieder beseitigt haben!

Wenn nun jemand die Modelle aus der Sendung nachbauen möchte oder sich an ein großes Modell wagt, welche Empfehlungen würdest du der Person geben? Wie sollte man mit dem Bau beginnen?

Bei großen Modellen ist das kreative Drauf-Los-Bauen meist nicht der beste Ansatz. Für große Modelle ist etwas Planung vorab erforderlich. Ich mache dies am liebsten digital mit dem LEGO Digital Designer. Dort kann man mit einer unbegrenzten Anzahl an LEGO Elementen riesige Modelle bauen, ohne selbst tausende von LEGO Steinen besitzen zu müssen.

Dank der Teileliste sieht man dann auch direkt welche Steine benötig werden, um ein digitales Modell mit echten LEGO Steinen nachzubauen.

Ich würde aber nicht die Modelle aus der Show nachbauen und empfehle stattdessen jedem Zuschauer, der – angeregt durch die Sendung – wieder mit LEGO bauen möchte (sei es selbst oder mit seinen Kindern), einfach mal die eigene LEGO Kiste hervorzuholen, auf dem Boden auszuschütten und etwas Kreatives zu erschaffen. Als Hilfe kann man sich ja an den Aufgabenstellungen aus der Show orientieren.

Ich wünsche beim Bauen jedenfalls sehr viel Spaß!

Zum Schluss habe ich nun noch zwei Fragen, die sicherlich viele andere Leute auch interessieren könnte. Welches Modell wolltest du schon immer einmal bauen, hast es aber nie begonnen?

Eine Kirmes mit voll funktionstüchtigen Fahrgeschäften im Minifigurenmaßstab wollte ich als begeisterter Freizeitpark- und Kirmesfan schon immer einmal mit LEGO bauen, habe das Projekt aber bis dato noch nicht begonnen.

Gut, kommen wir nun zur wirklich letzten Frage. Wie geht es jetzt für dich nach der Sendung weiter?

Erst einmal brauche ich eine kleine Pause von LEGO, in der ich mich mal meinen anderen Hobbies und Interessen widme.

Danach werde ich mich wieder auf die LEGO Bauprojekte stürzen, die ich immer schon mal realisieren wollte. Unter anderem werde ich auch einen Entwurf für das neue Theater meines aktuellen Arbeitgebers, der Strotmanns Magic Lounge Stuttgart, im Maßstab 1:100 aus LEGO bauen, darauf freue ich mich jetzt schon.

Ich bin gespannt, ob es im Nachgang zu LEGO Master noch weitere Anfragen für TV-Auftritte gibt, da bin ich für alles offen und freue mich auf das was kommt. Auf jeden Fall werde ich im kommenden Jahr zusammen mit meinem Teampartner Marc ein paar LEGO Ausstellungen besuchen, auf denen wir dann auch Nachbauten unserer Modelle aus der Show ausstellen werden.